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27.01.2021 – Spuren
Neulich nütze ich die tief verschneite Landschaft, um nebst dem Langlaufen endlich auch dem Schneeschuhlaufen eine Chance zu geben. Die Umgebung ist derart tief im Schnee versunken, dass die bekannten Feldwege absolut nicht mehr auszumachen sind. Und wie ich nun mit den angeschnallten Schneeschuhen losziehe und vornehme, einfach mal frisch von der Leber weg kreuz und quer durch die Region zu ziehen, fällt mir etwas sehr Spannendes auf. Obschon die Feldwege klar und deutlich NICHT mehr zu erkennen sind, bestehen schon deutliche Spuren im Schnee, genau dort, wo diese vermeintlichen Wege durchführen. Die Frage in mir kommt auf, wieso wir Menschen auch dann die gewohnten Wege gehen, selbst wenn man sie gar nicht mehr erkennt? Wieso nützen wir nicht genau dann die Möglichkeit, mal fernab von unseren bekannten Wegen neue Wege einzuschlagen? Wege, die vielleicht kürzer und einfacher sind und uns gar Schöneres von der Umgebung zeigen? Wieso sind wir so in unseren alten Mustern gefangen?
Eine Antwort liegt auf der Hand. Ja man kennt nicht anderes oder hat schlicht und einfach nicht den Mut, neue Wege zu gehen. Man überlegt sich dabei wohl auch nichts und handeln aus dem Unterbewusstsein. Und so funktionieren wir doch ganz ehrlich auch in unserem Alltag, wir machen das, was wir kennen und treten nur ungern aus unserer Komfortzone heraus, um etwas anderes ins Rollen zu bringen oder mal den Plan B durchzuziehen.
Aber genau dann, wenn wir diese Erkenntnis in unser Bewusstsein rufen, dann besteht ein grosses Potential, das Unterbewusstsein zu übertölpeln und so zu handeln, wie wir es eben nicht immer und immer wieder machen. Daraus ergeben sich viele und noch mehr Möglichkeiten, unser Leben um einiges lebenswerter zu machen.
Ich muss gestehen, weil das Stampfen im tiefen Schnee sehr anstrengend sein kann, weiche ich ab und zu ebenfalls auf die ausgetretenen Wege aus. Da wird mir klar, dass im übertragenen Sinn das Leben auf gut ausgebauten Gedankenwegen auch viel einfacher ist. Neue Denkmuster, Ideen und Lebensvorstellung im Hirn zu verankern ist wie das Gehen auf tief verschneiten Feldern, auf denen keine Wege mehr zu erkennen sind, also nicht ganz einfach, eher beschwerlich. Aber genau das ist der Reiz des Lebens und daran entwickeln wir uns täglich weiter. Es braucht nicht viel dazu, einen halben Meter ab von den bekannten Wegen zu gehen und plötzlich geht man definitiv in eine andere Richtung, in eine Richtung, die man sich zuvor vielleicht nie zugetraut hätte.
Also, verlasse auch du immer wieder die breiten und ausgebauten Wege und trete neue Spuren in dein Leben.
Wie hast du heute schon eine ganz neue Spur in den Schnee gestampft?