18.06.2021 - Buntes Grün der Natur
Im Frühling, wenn die Natur sich aus dem Winterschlaf zurückmeldet, beginnen sich die Pflanzen in den buntesten Kleidern zu zeigen. Angenehm duftende Blumen erfreuen unsere Augen mit ihren farbigen Blüten, in den Wäldern und auf den Wiesen ersetzt das saftige Grün das bräunliche Bild des Winters. Mit jedem Sonnenstrahl werden die Pflanzen kräftiger und die Farben intensiver, Fotos der Natur auf den Social Media – Kanälen schiessen wir die Pflanzen selber aus dem Boden. Die Farbenvielfalt erfreut unsere Gemüter, es zieht uns mehr und mehr an die frische Luft und wir geniessen die Momente der stets länger werdenden Tage mit zusehends mehr Sonnenschein. Im Mai beginnen die Bauern, ihre Wiesen erstmals zu schneiden und spätestens dann, wenn sich das Wiesengras zu Heu sonnt, dürfen wir diese herrlichen einmaligen Naturdüfte in unsere Nasen einatmen. Sobald das Heu eingefahren und im Heustock eingelagert ist, erkennt man ein völlig anderes Grün auf der Wiese als noch vor dem Schnitt. Zieht man bevorzugt wandernd noch etwas höher hinaus und blickt auf die Felder unten in der Weite, ist es unverkennbar, grün ist nicht einfach grün, sondern wird von unseren Augen in unzähligen Nuancen wahrgenommen. Die Farbpalette des Naturgrüns ist wohl so unvorstellbar gross wie das Verlangen des Menschen, in dieser Jahreszeit möglichst viel Zeit draussen in der Natur zu verbringen. Das Schauspiel um uns herum mit den sich stets ändernden Farben wiederholt sich in jeder Jahreszeit. Im Herbst, meiner persönlichen Lieblingsjahreszeit, ziehen die Pflanzen ihre Reserven zurück in die Wurzeln, um für den Winter gewappnet zu sein. Was den Pflanzen dem Überleben dient, schenkt unseren Augen die herbstlichen Farben. Die Blätter verabschieden sich mehr und mehr von den Bäumen, fallen zu Boden, wo wir sie im Detail bestaunen können. Bereits ein einzelnes Blatt ist ein Kunstwerk der Farben und nicht ein zweites Mal genauso auf diesem Planeten vorzufinden.
Auch wir Menschen sind einzigartig, es gibt keinen von uns als Kopie. Wir alle sind in vielem jedoch sehr ähnlich, so sind wir alle ausgestattet mit unglaublichen Sensoren, sein dies z.B. auf akustischer oder visueller Ebene. Aktivieren wir diese Sensoren bewusst, dann eröffnet sich uns eine riesige Welt der feinen Unterschiede. Diese Details versüssen unser Leben. Wie trostlos wäre es nur, wenn wir diese nicht erkennen könnten. Nicht nur an unserer Wahrnehmung dürfen wir wiederholt etwas nachschleifen, um noch mehr aus unserem Dasein herauszuholen. Nein, auch in unserem Tun ist es nicht verboten, stets für Abwechslung zu sorgen.
Was spricht dagegen, deinen Weg zur Arbeit jeden Tag etwas anders zu gestalten? Was verlierst du, wenn du in der Pizzeria künftig immer eine andere Pizza bestellst? Wie wäre es, ab heute jedes zweite Mal mit dem Fahrrad einkaufen zu gehen? Was würdest du gewinnen, wenn du deinem Gegenüber mehr Fragen stellen und dich selber etwas zurücknehmen würdest? Wie sähen deine Tage aus, wenn du ab und zu eine halbe Stunde früher aufstehst und diese Zeit für einen Morgenspaziergang nützt? Welche kulinarische Reise könntest du gehen, wenn du etwas isst, was du seit Jahren als «habe ich nicht gern» beschreibst?
Kleine und stetige Schritte der Veränderung wirken auf uns Menschen sehr positiv. Wir werden zusehends flexibler im Denken und im Tun, wir verlieren unsere teils ausgeprägte starrköpfige Haltung und realisieren, wie wir auch gelassener werden. Drum lass los von deinen über Jahre eingemeisselten Gewohnheiten und entwickle dich weiter, du hast absolut nichts zu verlieren, nur viel zu verpassen.