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07.10.2020 - 1 Meile

Sind wir Menschen nicht alle, zumindest zeitweise, so?
Wow, heute nach meinem Lauf im Wald bescheinigt mir meine Sportuhr, dass ich in diesem Jahr meine bislang schnellste Meile gelaufen bin. Ein freudiges Lächeln zeigt sich in meinem Gesicht. Also doch, ich kann es noch, so wie früher zu meinen besten Zeiten. Das Lächeln ist mir übrigens auch jetzt, zwei Stunden später deutlich anzumerken, das beflügelte Gefühl wird mich noch den ganzen Tag begleiten.
Aber relativieren wir doch das Ganze mal: 6 Minuten und 24 Sekunden für eine Meile. Dieselbe Distanz lief der Marokkaner Hicham El Guerrouj am 7. Juli 1999 in Rom in sage und schreibe 3 Minuten und 43 Sekunden. Das sind Welten und somit macht es keinen Sinn, diesen Blog weiter zu schreiben....
Oder doch? Was habe ich gemacht? Aus reiner Neugier habe ich meine Leistung verglichen mit der Leistung von jemand anderem? Das Lächeln hätte mir bei diesem Vergleich vergehen können, aber zur grossen Freude ist es auch jetzt noch da.
Ich habe mich nämlich auch mit mir verglichen, mit meiner Formkurve anfangs Jahr mit einem sehr angeschlagenen Knie, ich wusste da nicht mal, ob ich je wieder laufen würde. Ich habe jeden Tag an mir gearbeitet, jeden Tag daran geglaubt, dass es wieder bergaufwärts geht und heute gab es das kleine Zückerchen als Belohnung. Es war nur ein kleiner Moment heute, der mich zum glücklichsten Menschen gemacht hat.

Ja, es war heute ein grosser Vorteil, mich mit mir selber zu vergleichen. Und ich meine, es ist generell ein Vorteil, sich nicht mir anderen zu vergleichen.