03.09.2021 - Kraftvolles Wasser      

Diessenhofen ist das erste Etappenziel unseres Ausflugs an den Rhein und den Untersee. Die Wanderung von Schaffhausen dem Rhein entlang bekommt uns sehr angenehm. Der Wasserstand ist nach den vielen Regenfällen in den letzten Wochen noch immer hoch, entsprechend schnell fliesst das Wasser dem Atlantik entgegen. Unser Tempo zu Fuss jedoch ist entspannt, so erhaschen wir viel mehr Details aus der Natur und können unseren Gedanken freien Lauf lassen. Die Sonne spiegelt sich wie ein Tanz von Kerzen auf dem Wasser und jede Sekunde ergibt sich ein total anderes Bild. Es bedarf keinen grossen Aufwand, um bei diesem Naturspektakel einfach wie angewurzelt stehen zu bleiben und das Ganze in sich aufzusaugen.

Nach einer kühlen Erfrischung an der Uferpromenade im schmucken Thurgauer Dorf blicke ich nochmals fokussiert aufs Wasser und entdecke viele Wirbel und werde mir der Kraft des Wassers bewusst, wie einfach es hier dem Wasser gelingen würde, auch grössere Gegenstände problemlos in die Tiefe zu ziehen. Was einerseits unser Lebenselixier ist, wenn wir das Wasser trinken, stellt es andererseits auch etwas sehr Gefährliches dar, wenn wir uns sorglos in einem Fluss treiben lassen.

Später, sonnenbadend auf dem Oberdeck des Kursschiffes nach Steckborn fallen mir die unzähligen Seezeichen, sogenannte Wiffen, auf. Diese Holzpfähle mit einem weiss-grünen Signal an ihren oberen Enden weisen den Kursschiffen den Weg, sie haben auf der grün markierten Seite der Wiffen entlang zu fahren. An ebendiesen Wiffen erkenne ich die Wucht des Rheinwassers nochmals sehr eindrücklich, bin gleichzeitig beeindruckt von der Standhaftigkeit der Pfähle gegen den starken Wasserstrom. Das Wasser prallt mit geballter Kraft gegen die Wiffen auf der einen Seite und gegenüberliegend klafft wie ein Loch im Wasser, verursacht durch die starke Strömung.

Diese Begebenheiten bringen mich zum Nachdenken und Philosophieren. So stelle ich einmal mehr die Analogie zu uns Menschen auf und erkenne, wie es uns allen immer wieder passiert, dass aus ruhenden, stillen Gedanken urplötzlich etwas geschieht, was wir vermeintlich als etwas wahrnehmen, was nicht zu steuern ist. Nur ein winziger, kurzer Impuls von aussen kann uns derart beschäftigen, dass dies einen Gedankenwirbel verursacht und schon mal zu schlaflosen Nächten führen mag.
Oder du erfährst, wie deine Gedanken sich aufgrund permanenter äusserer Einflüsse nicht mehr einordnen lassen. Ohne ein gewisses Mass an Resilienz wird es schwierig, standhaft zu bleiben und du als Wiffe drohst zu kippen.

Gedanken führen zu Worte und Worte führen zu Handlungen. Um sich unserer Gedanken immer und immer wieder bewusst zu machen, natürlich auch unserer gesprochenen Worte, bedarf es eine nötige Portion Achtsamkeit. Und das Tolle daran ist, Achtsamkeit können wir uns aneignen, indem wir bewusster im Augenblick leben und so die eigenen Gedanken besser lenken, um auch in wirbelnden Zeiten den Boden nicht unter den Füssen zu verlieren.

Wie oft und wie intensiv denkst du bewusst darüber nach, was und wie du gerade denkst? Und wie oft stellst du fest, dass dich deine Gedanken daran hindern, etwas umzusetzen?
Sich selber solche Fragen zu stellen, rücken deine Gedanken und inneren Bilder in eine andere Relation, was dich stets einen Schritt weiterbringen wird. Noch hilfreicher ist es, diese Fragen aus deinem Umfeld gestellt bekommen. Bewusst gestellte Fragen von anderen Menschen kann dein Leben in ungeahnte positive Bahnen lenken.

Als Coach helfe ich dir sehr gerne dabei, dich weiterzuentwickeln, um dich an den Punkt zu bringen, den du schon lange anpeilst.